Metadatenschema
Das NFDI4Health Metadatenschema dient der strukturierten Erfassung und Beschreibung von Metadaten in der Gesundheitsforschung. Es unterstützt die Auffindbarkeit, Nachnutzung und Interoperabilität von Forschungsdaten und ermöglicht eine maschinenlesbare und einheitliche Veröffentlichung im Health Study Hub. Dank seines modularen Aufbaus lässt sich das Schema flexibel an unterschiedliche Anforderungen und Anwendungsbereiche innerhalb der Gesundheitsforschung anpassen und ist aktuell auf ART-DECOR und im FHIR-Format auf Simplifier verfügbar.

Ziel und Aufbau des Metadatenschemas
Das NFDI4Health-Metadatenschema dient der Umsetzung der FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable und Reusable) für Daten aus der klinischen, epidemiologischen und öffentlichen Gesundheitsforschung. Das Metadatenschema ermöglicht die standardisierte Veröffentlichung von Gesundheitsressourcen zugehörigen Metadaten auf dem Health Study Hub. Obwohl ursprünglich von der NFDI4Health Task Force COVID-19 entwickelt und auf COVID-19-Studien zugeschnitten, begünstigt der allgemeingültige Aufbau des Metadatenschema die Einführung weiterer Ressourcentypen wie Register, Sekundärdatenquellen und verschiedener Studiendokumente. Das Metadatenschema ist auch auf andere Gesundheitsbereiche erweiterbar, da eine modulare Struktur zugrunde liegt, die Basis- und Use-Case bezogene Metadatenelemente in generischen und anwendungsspezifischen Modulen erfasst. Die meisten Elemente wurden primär aus etablierten Modellen adaptiert, einschließlich DataCite, ClinicalTrials.gov, DRKS, Maelstrom und MIABIS.
Modulstruktur und zentrale Inhalte
Das Core-Modul des Metadatenschemas erfasst Informationen, die üblicherweise von jeder Gesundheitsressource gesammelt werden. Ressourcentyp- und/oder Use-Case-spezifische Module sammeln währenddessen Beschreibungen von Ressourcen bestimmter Typen oder aus bestimmten Gesundheitsbereichen. Bibliografische Informationen wie der Titel der Ressource, Beschreibung und Akronyme sind im Core Module enthalten, zusammen mit Informationen über Mitwirkende und Identifikationsnummern von relevanten Ressourcen, die im Health Study Hub oder anderswo registriert sind. Elemente, welche andere Module bedingen, sowie Herkunftsdetails über die Veröffentlichung der Ressource sind ebenfalls enthalten.
Erweiterte Module und technische Umsetzung
Für Design- und Datenzugangsinformationen bietet das Metadatenschema ein Designmodul, das Merkmale umfasst, die bestimmten Ressourcentypen zugehörig sind. Für Studien und Unterstudien unterscheidet das Modul zwischen interventionellen und nicht-interventionellen Studiendesigns und bietet gewidmete Abschnitte für Aspekte jedes Designtyps. Das Modul liefert auch beschreibende Informationen über die Studienfokus und -population, Informationen über Rekrutierung und Stichprobengröße. Ein Abschnitt mit administrativen Informationen deckt Details über Ethikvotum, Status und Daten der Studie ab, zusammen mit gesonderten Abschnitten für Eignungskriterien und Outcome/Zeitpunkte. Informationen über die Datenfreigabe sind ebenfalls enthalten und falls affirmativ, aktivieren das Modul "Record Linkage”. Aufgrund mehrerer überschneidender Merkmale gelten die meisten Abschnitte des Design-Moduls auch für Register und Sekundärdatenquellen. Das Modul "Nutritional Epidemiology” bietet Informationen, hauptsächlich bezogen auf in relevanten Studien angewendete Instrumente zur Ernährungsbewertung. Das Modul "Chronic Dieseases” fokussiert sich auf Inzidenz und Prävalenz von Erkrankungen und gibt die Quellen an, aus denen die Daten generiert wurden. Das dritte Modul bietet rechtliche, Einwilligungs- und Budgetinformationen, die für die Ermöglichung des Record Linkage erforderlich sind. Module, die klinische Studien und Bildgebungs-/Radiomiksmetadaten bereitstellen, müssen noch implementiert werden. Alle Module umfassen obligatorische, bedingte und optionale Elemente.
Verfügbarkeit
Das Schema ist auf der Platform ART-DECOR für maschinenlesbaren Output verfügbar. Zudem wurde das Metadatenschema auf HL7's FHIR abgebildet. Entsprechend wurden FHIR-Profile erstellt und auf Simplifier veröffentlicht. Um die gemeinsame Nutzung von Metadaten durch datenhaltende Organisationen zu erleichtern, wird das Metadatenschema auch von Local Data Hubs an mehreren NFDI4Health-Partnerstandorten implementiert.
